Der Verschlüsselungsspezialist Steganos hat am Mittwoch vor dem Frankfurter Amtsgericht einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eingereicht. Der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt, wie das Unternehmen betont.
"Insgesamt übersteigen die Verbindlichkeiten des Unternehmens die Einnahmen, so dass drohende Zahlungsunfähigkeit vorliegt", heißt es in einer Mitteilung von Steganos. Das Insolvenzgericht hat die Rechtsanwältin Hildegard A. Hövel zur vorläufigen Insolvenzverwalterin ernannt.
Derzeit wird geprüft, welche Vermögenswerte das 1996 gegründeten Unternehmens Steganos vorhanden sind. Ziel sei eine Veräußerung des Unternehmens und laut Steganos werde bereits mit Interessanten über eine Übernahme aus der Insolvenz verhandelt.
Alle Softwareprodukte des Unternehmens Steganos bleiben weiterhin im Handel verfügbar. "Auch der Support wird zuverlässig weiter geführt und ist wie gewohnt per Telefon sowie über die Website erreichbar", verspricht Steganos.
Als Grund für die Insolvenz nennt Steganos-Geschäftsführerin Katja Pryss den verschärften Wettbewerb im Verschlüsselungsmarkt und die damit verbundenen Mehrinvestitionen in Marketingmaßnahmen. Die Anstrengungen und Einsparungen in der vergangenen Zeit hätten nicht ausgereicht, um "das Ruder aus eigener Kraft herumzureißen".
"Mit dem Antrag auf Insolvenz kann jetzt ein Neubeginn stattfinden - frei von allen Altlasten. Denn davon bin ich fest überzeugt: Datenschutz gehört zu den wichtigsten Themen moderner Kommunikation. Und wir haben die Lösung, das Know-how und die Manpower, wie man diese Daten schützen kann", so Katja Pryss.
17.02.2010, 11:55 Uhr