Donnerstag, 25. Februar 2010
Hacker blamiert Banken und wird Volksheld
Ist das erst der Anfang? Eine Hacker-Gruppierung namens »Fourth Awakening Peoples Army« schickte einen Mann los. Sein Name: Neo. Sein Ziel: Die Verschwörung zwischen Regierung und Banken in Lettland aufdecken.
Nicht nur war Neo (ja, wie der Hackerheld aus Matrix) überaus erfolgreich, binnen Tagen stieg er in Lettland zum umjubelten Robin-Hood-Verschnitt auf, da er die Regierung und die Banken demaskierte. Die gefundenen kompromittierenden Daten veröffentlicht er stückchenweise via Twitter. Auf diese Art versorgte er auch einen lettischen TV-Sender mit den Perlen der Verfehlungen der Finanz- und Staatsmacht. Demnach haben die Banken sich fröhlich die Rettungsgelder einverleibt, aber die gegenüber dem Staat zugesagten Eingeständnisse keinen Millimeter Ernst genommen oder erfüllt. Neo veröffentlichte die echten Managergehälter, die über die Buchhaltung der jeweiligen Institute liefen. Siehe da: In den meisten Fällen wurden die versprochenen Gehaltskürzungen nicht vorgenommen. Im Gegenteil, heimliche Dividenden und Bonuszahlungen tauchten auf, die ebenfalls laut Rettungspaket untersagt waren. Die Regierung verletzte ihre Aufsichtspflicht und ließ der Finanzbranche alles durchgehen. Nun gerät sie unter öffentliches Protestfeuer.
Als Motiv gab Neo an, dem Volk klar machen zu wollen, wer sich bewusst an der Rezession in Lettland bereichert. Die lettische Kampagne sei noch nicht beendet, denn jede Woche sollen weitere Details folgen.
Man vermutet übrigens, dass der Hacker und vielleicht auch die ganze Bewegung in Großbritannien ansässig sind. Übrigens warnt die Gruppe, bereits die Daten von über 1.000 Finanzinstituten und insgesamt über sieben Millionen geheime Dokumente, auch aus Regierungskreisen, gesammelt zu haben. Das dürfte sich also hochwahrscheinlich um eine europaweite Kampagne handeln, bei der auch noch andere Banken, Institute und Regierungen demaskiert werden sollen. Da hilft nur eins: Selbstanzeige. (Quelle: TheInquirer.de)
Donnerstag, 25 Februar 2010 2:22